Was gibt es für Lötgeräte und womit wird was gelötet?
Für unterschiedliche Löt-Aufgaben und Ziele benötigen Sie auch verschiedene Techniken des Lötens.
Unter Löt-Technik versteht sich das Löten selbst als Lötvorgang und auch die benötigte Hardware, welche das bestimmte Verfahren richtig unterstützen soll.
Was brauchen Sie also für Geräte, um die jeweiligen Arbeiten gut und sauber ausführen zu können?
1. Welche Lötarten gibt es und wie unterscheiden sich diese?
- Weichlöten
- Hartlöten
- SMD Löten
- Hochtemperatur Löten
1.1 Das Weichlöten
Beginnen wir mit der wohl anfängerfreundlichsten, günstigsten und kühlsten Lötart.
Die unterschiedlichen Lötarten lassen sich nämlich grundsätzlich sehr gut in Temperaturunterschiede einteilen, wobei man vom Weichlöten spricht, wenn man mit weniger als 450 Grad Celsius lötet. In den meisten Fällen liegt die Temperatur beim Weichlöten sogar noch darunter.
Verwendet wird diese Art bei sehr empfindlichen Oberflächen, wie zum Beispiel bei elektronischen Bauteilen.
Als Weichlot wird meist eine Mischung aus Zinn und Blei mit einem möglichen Zusatz von Silber und Kupfer genutzt. Diese bekommt man in einer Stärke von 1 bis 1,5 mm.
1.2 Das Hartlöten
Vom Hartlöten spricht man bei einer Temperatur von über 450 Grad Celsius.
Sie eignet sich hervorragend, wenn man mit Bauteilen arbeitet, die zu schwach zum Schweißen aber zu beständig zum Weichlöten sind. Auch von der Verbindung der Festigkeit ordnet sich das Hartlöterzeugnis auch zwischen den beiden Arten ein.
Ein weiterer Vorteil hierbei ist, dass man sich meist einen Stromanschluss sparen kann, da man auf diese Art per Lötbrenner, Autogenschweiß- und Hartlötgeräte löten kann.
Nachteile können sich eben aus der definierten Temperatur ergeben. Sie müssen beim Hartlöten besonders aufpassen, da die thermische Belastung auf die Werkstücke sehr hoch ist und der Peltierre-Effekt verursacht werden kann.
1.3 Das Hochtemperaturlöten
Ab einer Temperatur von 900 Grad Celsius spricht man dann vom Hochtemperaturlöten.
Hier werden die größten Zugfestigkeiten unter allen Lötverfahren erlangt und es wird verwendet, um thermisch stark belastbare Werkstoffe zu verbinden. Möglich sind hier sogar Verbindungen zwischen nahezu jedem Stahl und Keramik.
Diese Lötart ist unter Luftatmosphäre im freien Raum schwer durchführbar. Meist wird das Hochtemperaturlöten in geschlossenen Vakuumöfen oder in Schutzgasöfen unter Wasserstoff- oder Edelgasatmosphäre durchgeführt. Ein Flussmittel sollten Sie hier nicht nutzen.
Als Lote kommen Kupfer-, Nickel- und Kobaltverbindungen infrage.
Genutzt wird diese Lötart primär im Fahrzeugbau und der Geräteindustrie im Allgemeinen.
1.4 Das SMD-Löten
Das SMD-Löten, oder auch Surface Mounted Device löten (SMD zu deutsch: oberflächen-montierte Bauteile), sei hier erwähnt, da es immer häufiger verwendet wird, da es anders als früher, zum Beispiel bei PC-Bauteilen, die bevorzugte Lötart ist.
An sich zählt diese Art allerdings zum präzisen Weichlöten und ist somit recht vergleichbar.
Was hier aber besonders wichtig ist, ist die richtige Ausstattung.
Da diese Art zu löten so präzise sein muss, ist unerlässlich unter anderem das korrekte Lötzubehör zu nutzen. Es fängt bei einer sehr dünnen, unverbrauchten Lötspitze an und hört bei hellen Lampen und eventuell auch Lupen auf.
2. Welche unterschiedlichen Lötarten gibt es?
- Kölbenlöten
- Flammlöten
- Ofenlöten
- Wiederstandslöten
- Badlöten
- Induktionslöten
- Reflowlöten
- Laserlöten
2.1 Das Kolbenlöten
Das Kolbenlöten ist vielleicht das bekannteste Verfahren des Lötens.
Es handelt sich hier um ein punktuelles Weichlötverfahren, bei dem das Lot präzise und in geringer Menge auf das zu lötende Werkstück aufgetragen wird.
Man kann es, wie der Name schon sagt, mit herkömmlichen Lötkolben gut anwenden.
2.2 Das Flammlöten
Dieses Lötverfahren kann man als Hart- und Weichlöten nutzen und ist ein recht modernes und wirtschaftliches Lötverfahren.
Es wird eingesetzt, wenn das Schweißen keine gute Option darstellt und das Ofenlöten zu aufwendig ist.
Das Lot wird mit einer offenen Acetylen-Sauerstoffflamme geschmolzen und meist mit Flussmittel auf das Material aufgetragen.
2.3 Das Ofenlöten
Dies ist ein Hochtemperaturlötverfahren, was kurz im oberen Abschnitt schon angesprochen wurde. Es handelt sich um ein recht aufwendiges aber sehr effektives Verfahren aufgrund der hohen Wirtschaftlichkeit in der Serienproduktion. Aufgeteilt wird dieses Verfahren noch in Vakuumlöten und das Löten im Schutzgas-Durchlaufofen.
Es wird also wie schon erwähnt in sauerstofffreier Atmosphäre gearbeitet.
2.4 Das Widerstandslöten
Dies ist das erste Verfahren in dieser Aufzählung, bei dem mit Strom erhitzt wird.
Dies geschieht, indem man einen möglichst hohen Widerstand zwischen Lötstelle und Leiter erzeugt. Dafür verwendet man gern eine Lötmasse, die das Lot sowie das Flussmittel enthält.
Verwendet wird dieses Verfahren oft bei Teilen ungleicher Masse oder bei Teilen mit hoher Wärmeleitfähigkeit.
2.5 Das Badlöten
Dieses Verfahren verdankt seinen Namen primär seinem Aufbau.
Die Fügeteile werden nämlich in einem Bad aus Salzlösung oder flüssigem Lot erhitzt.
Daher handelt es sich hierbei oft um ein Weichlötverfahren. Über 450 Grad Celsius werden nur Kleinteile miteinander verlötet.
Anwendungen findet das Verfahren meist in der Elektronikindustrie, der Kühlerfertigung und ähnlichen Bereichen.
2.6 Das Induktionslöten
Ein Lötverfahren, das mit Magnetfeldern arbeitet, ist das Induktionslöten.
Die Lötstelle wird von einem Induktor umschlossen, der mit einem Wechselstrom belegt wird. In den Werkstücken wird dadurch ein Strom erzeugt, der diese als Ergebnis erhitzt.
So ist eine sehr präzise Hitzeeinwirkung möglich. Je nachdem, wie man mit Frequenzen und Aufbau des Induktors umgeht, kann man sogar nur kleine, oberflächliche Bereiche des Teils abdecken.
2.7 Das Reflowlöten
Das Reflowlöten findet am meisten Verwendung beim SMD-Löten.
Reflow steht dafür für das erneute Anheizen eines bereits aufgetragenen Lots. Meist wird dabei eine Paste verwendet, die aufgetragen wird, um verrutschende Bauteile zu sichern.
Diese wird dann je nach Gerät per Infrarotstrahlung, erhitzte Luft oder auch Kondensationswärme erhitzt.
2.8 Das Laserlöten
Wohl das fortschrittlichste und schnellste Lötverfahren ist das Laserlöten, bei dem punktgenau, in sehr kurzen Frequenzen eine Stelle auf dem Werkstück mit einem Laser beschossen wird.
Hierbei kann im Vakuum, unter Schutzgas aber auch unter Luftatmosphäre gearbeitet werden.
Laserarten, die infrage kommen, sind hier Kohlendioxidlaser, Diodenlaser und Nd:YAG-Laser.
3. Die Lötgeräte in der Übersicht. Welche gibt es und wofür brauchten wir diese?
Nach der Auflistung oben wird klar, das nicht alle Arten und Verfahren des Lötens auch mit den gleichen Geräten funktionieren kann. Wir möchten nun die wichtigsten Lötgeräte aufführen und kurz dazu erklären, was es mit den speziellen Geräten genau auf sich hat. Diese Seite dient dabei als Übersicht. Wir führen Dich weiter, wenn wir detaillierte Ratgeber oder Testberichte, wie auch Tests zum jeweiligen Lötgerät besitzen.
- Lötstation
- Lötkolben
- Lötpistole
- Lötlampe
3.1 Die Lötstation
Für Einsteiger und Handwerker, die für wenig Geld die richtigen Lötgeräte für die meisten Aufgaben besorgen wollen, ist die Lötstation vermutlich die beste Wahl.
Sie ist nicht nur die vielseitigste aller Varianten, sie ist wohl auch die Sicherste, da man mit einer Lötstation nur mit einem Netzteil, statt direkt mit der Steckdose verbunden ist.
Dennoch ist auch hier ein fester Arbeitsplatz zu empfehlen.
Bei der Ausstattung sind meist neben dem erwähnten Netzteil auch der Lötkolben, die Kolbenablage und ein Schwamm mit dabei, oft sogar noch mehr Zubehör wie zusätzlicher Heißbetrieb.
Für den Einstieg, wie auch für den Profi oder das Hobby also ein sehr gutes Gerät.
3.2 Der Lötkolben
Bei dem Lötkolben handelt es sich, wie Sie sich vielleicht denken können, im Prinzip um ein Einzelteil. Dies ist aber alles andere als schlecht und bietet in der Tat auch einige Vorteile. So ist er ziemlich simpel zu bedienen, da er einfach in die Steckdose gesteckt werden und das Löten direkt begonnen werden kann.
Daher ist dieser auch deutlich mobiler als zum Beispiel die Lötstation. Sie können ihn also wunderbar mit zu einem Kunden oder Bekannten nehmen, um dort bei Lötaufgaben, wie dem SMD-Löten zu helfen.
Auch ist er simpler zu bedienen, deutlich günstiger und für viele Hobbylöter ausreichend.
3.3 Die Lötpistole
Die Lötpistole ist dem Lötkolben im groben Aufbau ziemlich ähnlich. Die Unterschiede findet man hier eher im Detail. Die Spitze zum Beispiel ist eher eine Art Schlaufe, die auch nicht durch externe Hitze auf die gewünschte Temperatur gebracht wird, sondern direkt durch den Strom aus der Steckdose.
Dadurch hat die Lötpistole eine viel kürzere Heiz- und Abkühlzeit ist aber nicht ganz so vielseitig einsetzbar. Sie ist eher für größere bzw. gröbere Lötstellen geeignet, da die Handhabung sonst deutlich schwerer ist.
3.4 Die Lötlampe
Die Lötlampe schlussendlich ist für die klassischen Lötarbeiten gar nicht geeignet, anders als man beim Namen vermuten könnte.
Sie ähnelt einem mobilen Gasbrenner, der mit einer Propan-Butan-Gaskartusche ausgestattet ist und einen Griff besitzt. Sie erzeugt eine recht große Bunsenbrennerflamme und ist daher im Alltagsgebrauch vermutlich eher zum Grillanzünden, dem Auftauen großer Schlösser oder dem Vorheizen einzelner Werkstücke geeignet.
Bei speziellen Lötarbeiten kommt eine Lötlampe wenn überhaupt in Frage, wenn Sie Bleche zum Beispiel sehr größflächig miteinander verlöten wollen oder Sprenglerarbeiten vorhaben.